Smart Regional Development Infrastructure (SARDINE)

Das gemeinsam von der Universität Leipzig, der Hochschule für Technik und Kultur Leipzig und dem Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e. V. getragene Projekt Smart Regional Development Infrastructure (SARDINE) fokussiert sich auf die Entwicklung einer neuen Datenplattform für Renaturierungsprojekte. Auf dieser Plattform werden semantische Verknüpfungen von unstrukturierten und strukturierten Daten mittels Visualisierungen aufbereitet, um die Planung und Verwaltung für die Nachnutzung von ehemaligen Braunkohletagebauten zu verbessern.

Für die verschiedenen Nachnutzungskonzepte von Flächen für Industrie, Gewerbe- und Wohngebiete, Land- und Forstwirtschaft sowie für die touristische Nutzung werden unterschiedlichste Verfahren zur Renaturierung angewandt, wobei auch eine Vielzahl an verschiedenen Dokumenten und Daten angelegt wird. Aufgrund dieser Vielfältigkeit sind an den Renaturierungsprozessen verschiedene  Agierende beteiligt, so z.B. Kommunen, Unternehmen und Einzelpersonen, die Informationen über diese Vorhaben abfragen.

Vor diesem Hintergrund schafft SARDINE eine innovative Plattform zur digitalen Aufbereitung, semantischen Verknüpfung und aufgabenorientierte Darstellung aller relevanten Daten, sodass Prozessbeteiligte effizient auf erforderliche Informationen zugreifen können.

Im Rahmen des Projekts werden die Bedarfe und Anforderungen der Nutzungsgruppen strukturiert erarbeitet und dokumentiert. Darüber hinaus wird SARDINE auch ein Nachnutzungskonzept für die dauerhafte Datennutzung und -archivierung nach Abschluss von Renaturierungsprojekten erstellen.

Arbeiten am InfAI

Das InfAI ist hauptverantwortlich für das Arbeitspaket 1 „Skalierbare Sensordateninfrastruktur“ sowie für das Arbeitspaket 4 „Integration unstrukturierter Daten in Datensysteme kommunaler Infrastruktur“.

Im Rahmen des Arbeitspakets 1 wird eine Plattform zur effizienten Integration, Verarbeitung und Bereitstellung von Sensordaten erforscht und prototypisch entwickelt. Hierfür gilt es zunächst verschiedene Anwendungsszenarien zu untersuchen, in denen Sensoren, wie z. B. für Wetter- und Umweltdaten, einen Beitrag zur Deckung von Informationsbedarfen in Renaturierungsprojekten leisten können. Auf Grundlage der hierbei ermittelten Anforderungen wird eine skalierbare Plattformarchitektur konzipiert und technisch umgesetzt. Ziel dieser ist es, die Anbindung einer Vielzahl von heterogenen Sensoren und externen Datenquellen, wie z. B. Open-Data-Portale, sowie die Verarbeitung und Analyse von Sensordaten (historisch und in Echtzeit) zu ermöglichen. Darüber hinaus soll die bedarfsgerechte Bereitstellung von Daten für nachgelagerte IT-Systeme und verschiedene Interessensgruppen unter Berücksichtigung von Data-Privacy-Aspekten sichergestellt werden.

Das Arbeitspaket 4 adressiert die Extraktion von Informationen aus Dokumenten, die mit bestimmten geographischen Flächen verknüpft sind. Diese Dokumente sind zumeist Berichte und Gutachten, liegen im Word- oder PDF-Format vor und enthalten bspw. Informationen über Zugangsbeschränkungen. Im Rahmen des Projekts wird eine Vorverarbeitungspipeline erstellt, die aus den verschiedenen Dokumenten die Texte extrahiert. Die Pipeline wird Komponenten zur Textextraktion aus Word- und PDF-Dokumenten enthalten, aber auch Komponenten, um Texte mittels Optical Character Recognition (OCR) zu erkennen. Zudem werden Metriken berechnet, um die Qualität der extrahierten Texte zu ermitteln. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Extraktion von Informationen aus den Texten, wofür Klassifikationsmethoden und spezielle Chattechnologien kombiniert werden.

Projektteam am InfAI

  • Prof. Dr. Bogdan Franczyk
  • Prof. Dr. Gerhard Heyer
  • Dr. Lydia Müller
  • Dr. Andreas Niekler
  • Robert Wehlitz
  • Jonah Windolph
Laufzeit:
03/2020-12/2022
Antragsnummer:
100400223

Projektbeteiligte

  • Universität Leipzig
  • Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur
  • Institut für Angewandete Informatik (InfAI) e. V.

Die Digital Hub Initiative des BMWK

Das Projekt SARDINE ist Teil des Research Center for Smart and Sustainable Infrastructures (RCI), welches zum Smart Infrastructure Hub Leipzig gehört. Der Smart Infrastructure Hub in Leipzig ist zusammen mit Dresden einer von 12 Standorten der Digital Hub Initiative (www.de-hub.de) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Der Hub soll sich zu einem international relevanten Standort für die Digitalisierung in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Energiewirtschaft und Smart City entwickeln.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.