Im Rahmen der 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik vom 27. September bis 1. Oktober 2021 organisiert das InfAI zusammen mit der Universität Leipzig und der HTWK Leipzig den „Workshop on Systems to Support Renaturation Projects“. In Verbindung mit dem SARDINE-Projekt soll der Workshop Lösungsansätze für die erfolgreiche Transformation von Kohleregionen vorstellen und diskutieren.
Der deutsche Kohleausstieg und die damit verbundenen Struktur- und Landschaftsveränderungen in den betroffenen Regionen tragen zur Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bei, da große, bisher für den Kohleabbau genutzte Flächen erneuert und rekultiviert werden. Die erfolgreiche Renaturierung und Rekultivierung von Tagebauregionen, wie z. B. der Lausitz oder der Region Leipzig, stellt die verantwortlichen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen vor enorme Herausforderungen, die eine besondere Unterstützung durch informatische Modellierung und zeitgemäße IT-Systeme erfordern. Im Zuge von Renaturierungsprojekten gilt es eine Vielzahl heterogener Daten, wie z. B. Dokumente, Geo-, Umwelt-, Wetter- und Klimadaten, aus unterschiedlichen Quellen zu verwalten. Auch danach müssen diese Gebiete in komplexer Weise überwacht werden. Für die nachhaltige Nutzung der renaturierten Flächen sollen relevante Daten permanent zur Verfügung stehen, um z. B. mögliche Nutzungseinschränkungen zu dokumentieren. Es werden von daher effiziente IT-Systeme benötigt, die solche Prozesse unterstützen.
Forschungsprojekte wie SARDINE (Smart Regional Development Infrastructure) zeigen, dass es in diesem Forschungsbereich einen Bedarf gibt, diese Herausforderungen und potenzielle Lösungen zu diskutieren. Mögliche Beiträge des Workshops sollen sich mit der Architektur und den Nutzungsanforderungen von möglichen IT-Systemen zur informationstechnischen Unterstützung von Renaturierungsprozessen befassen.
Schwerpunkte können unter anderem folgende Themen sein
- Systemarchitekturen und -optimierungen
- Methoden, Technologien und Software-Werkzeuge zur Integration, Verarbeitung, Analyse und Verknüpfung heterogener Daten
- Effiziente digitale Bereitstellung von homogenisierten Informationen
- Einsatzstrategien und mögliche Anwendungsfälle für Data Analytics (Cloud, Fog, Edge)
- Anforderungen an IT-Systeme mit Nachhaltigkeitsrelevanz und Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwaltung und privaten Unternehmen
- Umgang mit fehleranfälligen Daten und automatische Fehlerkorrektur
- Mögliche Geschäftsmodelle für Anbieter von IT-Systemen mit Nachhaltigkeitsrelevanz
Der Call for Paper ist bereits online, die Deadline für Einreichungen ist der 30. April 2021. Alle Informationen auf einen Blick gibt es auf dieser Seite.