Die zukunftsführende KI-Strategie für Sachsen

Am 10. September 2021 fand der KI-Kongress des Freistaates Sachsen in Leipzig statt. Auf der Veranstaltung mit über 200 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik erfolgte ein reger Austausch über die Perspektiven der Künstlichen Intelligenz.

In diesem Rahmen stellte die Staatsregierung die „KI-Strategie für den Freistaat Sachsen“ vor, die am 7. September 2021 vom Kabinett beschlossen wurde. Ziel der Strategie ist es, Sachsen zu einem der führenden deutschen Forschungs- und Innovationsstandorte für Künstliche Intelligenz bis zum Jahr 2025 auszubauen und die Entwicklung von KI voranzutreiben. Insbesondere sollen dabei die Forschung weiter gestärkt und Transferprozesse ausgebaut werden.

Der Kongress bot spannende Gesprächsrunden und praktische Beispiele, um KI in der Anwendung zu zeigen. Neben dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer nahmen seitens der Sächsischen Staatsregierung Wirtschaftsminister Martin Dulig, Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt, der Chef der Staatskanzlei Oliver Schenk, Demokratie-Staatssekretärin Gesine Märtens sowie Innen-Staatssekretär Thomas Rechenthin am Kongress aktiv teil.

Die Begrüßung erfolgte durch den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, der über energieeffiziente KI als mögliches Alleinstellungsmerkmal für Deutschland sprach, um so im internationalen Wettbewerb aufzuholen und Sachsen voranzutreiben.

Nach der initialen Keynote „Industrielle KI in Deutschland: Chancen und Herausforderungen“ von Iris Plöger, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) folgte zum Einstieg ein Gespräch zwischen dem Ministerpräsident, Iris Plöger, Ulf Heinemann (Landessprecher Sachsen Bitkom e.V./Robotron GmbH), Dr. Peter Schneider (Fraunhofer IIS/EAS) und Prof. Dr. Dagmar Gesmann-Nuissl (TU Chemnitz).

Gezielter Transfer: KI in die Anwendung bringen

Andreas Heinecke, Geschäftsführer des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) war als Vertreter vor Ort und nahm am ersten Panel des Tages „Die KI-Strategie für den Freistaat Sachsen“ zusammen mit Staatsminister Oliver Schenk (SK) und Uwe Gäbler (Silicon ­Saxony e.­V.) teil. Die Gesprächsteilnehmenden waren sich einig, dass eine ausgeprägte Infrastruktur an (Forschung-)Institutionen bereits existiert und dadurch gute Vernetzungsmöglichkeiten und viel Kooperationspotential existiert. Allerdings muss noch stärker an der Konvergenz gearbeitet werden. Forschungsergebnisse müssen gezielter in die Wirtschaft gebracht werden, um so die Wertschöpfung zu steigern. Es müsse auch an kleine Unternehmen gedacht und Hürden für diese abgebaut werden, damit KI besser und direkter in die Anwendung gebracht werden kann.

Die Veranstaltung setzte sich fort mit weiteren Einblicken über Panels wie „Smarte Regionen“ mit Staatsminister Thomas Schmidt (SMR), Prof. Dr. Alexander Knauer (Hochschule Mittweida) und Prof. Dr. Bogdan Franczyk (Universität Leipzig) und „KI-Spitzenforschung in Sachsen“ mit Staatsminister Sebastian Gemkow (SMWK), Prof. Dr. Sabine Attinger (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH-UFZ), Prof. Dr. Thomas Villmann (Hochschule Mittweida). Daneben gab es Eindrücke aus praktischen Anwendungen, so z.B. der Einsatz von Robotik an Berufsschulen und die Mobile Digitalbildung im Ländlichen Raum (Fabmobil).

Chancen für die Verwaltung mit KI

Am Nachmittag im Panel zu „KI in der sächsischen öffentlichen Verwaltung“ war das InfAI erneut mit Anne Moskalenko, Business Developer KI/ML, vertreten. Zusammen mit Amtschef Thomas Rechenthin (SMI), Prof. Dr. Frank Nolden (HSF ­Meißen) und Prof. Dr. Sebastian Kiebusch (SID) sprach sie darüber, dass das Verwaltungswesen ein Monopol ist. Dass die Bevölkerung nur diese eine Anlaufstelle für z.B. Steuerfragen hat, ist sowohl Herausforderung als auch Chance zugleich. Der offene und transparente Dialog innerhalb der Behörden, aber auch zwischen Verwaltung und Bevölkerung ist enorm wichtig, um das Vertrauen der Nutzenden zu gewinnen. Anne Moskalenko meint deshalb, dass dafür erste KI-Projekte zum Lernen da sein sollten, um so ein Gefühl für den Paradigmenwechsel durch die Einführung transformativer Technologien zu bekommen. Ein Pilotprojekt solle also eher interne Prozesse betreffen und noch nicht den Kontakt zur Kundschaft suchen, da ein mögliches Misslingen zu einem Imageschaden führen könne.

KI-Rechenzentrum in Leipzig

Neue Möglichkeiten für Forschungskooperationen sollen mit dem geplanten KI-Rechenzentrum an der Universität Leipzig entstehen. Der Freistaat Sachsen und das Bundesministerium für Bildung Forschung planen mit 50 Millionen Euro einen modernen KI-Campus, auf dem ein ganzes Netzwerk an Forschungsbeteiligten zusammengeführt werden sollen. Als gemeinsame Initiative der Universität Leipzig und weiterer außeruniversitärer Forschungseinrichtungen sowie Kooperationen aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung soll das KI-Rechenzentrum das Zukunftsbild in Mitteldeutschland prägen und die notwendige lokale Infrastruktur schaffen.

Die sächsische KI-Strategie ist eingebettet in die Strategien des Bundes und der Europäischen Union. Sie fasst Maßnahmen und Handlungsfelder zusammen, um die weitere Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, insbesondere im Zusammenspiel mit Software, Hardware, Smarten Systemen und Infrastruktur in Sachsen voranzutreiben.

Weitere Informationen:
Unter www.ki.sachsen.de finden Sie die KI-Strategie, sowie das volle Programm des Kongresses zum Nachlesen. Das KI-Rechenzentrum wird auf dieser Seite der Universität Leipzig genauer beschrieben.

Sie können außerdem den gesamten KI-Kongress im Video unten nachschauen!

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