Im April 2017 startete das Projekt SB:Digital – Digitale Soziale Netzwerke als Mittel zur Gestaltung attraktiver Arbeit. Das Ziel des Verbundprojektes ist, die Potentiale sozialer Netzwerke, Medien und Technologien zur Gestaltung guter digitaler Arbeit innerhalb von Unternehmen und Wertschöpfungspartnerschaften zu untersuchen und geeignete Realisierungskonzepte zu entwickeln. Im Ergebnis entstehen Strategien und Konzepte zur proaktiven Gestaltung unternehmensinterner Prozesse und Netzwerke mit Hilfe von oder durch den Einsatz sozialer Netzwerke. SB:Digital ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, welches durch das BMBF gefördert wird und umfasst ein Konsortium aus insgesamt sechs Partnern.
Soziale Netzwerke wie Facebook & Co. werden genutzt, um schnell und unkompliziert zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Während soziale Netzwerke lange Zeit der Kommunikation und Organisation des privaten Lebens vorbehalten waren, gewinnen sie zunehmend auch für die Nutzung im Unternehmenskontext an Bedeutung. Vorrangig wird in Unternehmen bisher über soziale Netzwerke der Dialog mit dem Kunden gesucht, sie sind somit Kanäle für das Marketing und das Innovationsmanagement. Neu hingegen sind unternehmensinterne Nutzungs- und Anwendungsszenarien, die Arbeitsbedingungen, Wertschöpfungsprozesse und Unternehmenskulturen durch den Einsatz von sozialen Netzwerken verändern. Die Effekte, Gestaltungsparameter und Möglichkeiten einer solchen Nutzung sind bisher nur unzureichend erforscht und geeignete Anwendungshilfen fehlen. Das Vorhaben „SB:Digital“ schließt diese Lücke. Es untersucht die Potenziale digitaler sozialer Netzwerke für den Einsatz im Unternehmen vor dem Hintergrund einer attraktiven Arbeitsgestaltung und Mitarbeiterpartizipation. Neben den konzeptuellen Arbeiten des Vorhabens werden umfassende Pilotanwendungen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen realisiert.
Soziale Netzwerke bieten dabei das Potential, unternehmerische und arbeitnehmerbezogene Interessen in Einklang zu bringen, wenn alle Interessengruppen bei der Analyse und Konstruktion der Social-Business-Konzepte systematisch einbezogen werden. Einer digitalen Verweigerungshaltung oder gar einseitig-ausbeuterischen Nutzung entsprechender Arbeitsmitteln wird durch das Vorhaben ein methodischer und potentialorientierter Ansatz des „Social Business“ gegenübergestellt. Den Gefahren unsystematische genutzter digitaler Werkzeuge, Vernachlässigung des Datenschutzes, fehlender Leitlinien für digitale Kommunikation, überhöhten Anwesenheitsdruck bis hin zu Überwachungsgefühlen kann somit konstruktiv arbeitsgestalterisch begegnet werden. Gleichzeitig können Potentiale der Flexibilisierung der Arbeitswelt und ein effektiver Wissens- und Informationstransfer umfänglicher erschlossen werden.
Ziel des Verbundprojektes ist es, die Potentiale sozialer Netzwerke, Medien und Technologien zur Gestaltung guter digitaler Arbeit innerhalb von Unternehmen und Wertschöpfungspartnerschaften zu untersuchen und geeignete Realisierungskonzepte zu entwickeln. Im Ergebnis entstehen Strategien und Konzepte zur proaktiven Gestaltung unternehmensinterner Prozesse und Netzwerke mit Hilfe von oder durch den Einsatz sozialer Netzwerke.
Neben der übergeordneten Zielstellung werden innerhalb des Vorhabens folgende Teilziele verfolgt:
- Untersuchung der Auswirkungen und Potenziale von sozialen Netzwerken auf die innerbetriebliche Zusammenarbeit und Partizipation,
- Entwicklung eines Referenzmodells zu Social Business mit Leitlinien, Instrumenten, Werkzeugen und Nutzungs- und Implementierungsempfehlungen,
- Pilotierung von Anwendungen zu Social Business in den Bereichen Qualifizierung, Innovation und nachhaltige Mobilitätskonzepte sowie im Bereich der Motivation
- Umfassende Öffentlichkeitsarbeit und begleitende Transfermaßnahmen, um die Ergebnisse des Vorhabens für KMU zugänglich zu machen.
Der besondere integrierte Lösungsansatz des Vorhabens besteht aus der Verknüpfung empirischer und konzeptueller Forschungsarbeit für das Referenzmodell Social Business und der gleichzeitig stattfindenden umfangreichen Pilotierung in unterschiedlichen Anwendungsszenarien bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Daraus resultiert eine Verknüpfung der wissenschaftlichen Grundlagen mit der Anwendung und Erprobung konkreter Einsatzhilfen und Werkzeuge. Auf diese Weise wird eine anwendungsorientierte Lösung für die formulierte gesellschaftliche Problemstellung des Social Business entwickelt.
Vor dem Hintergrund des Referenzmodells erfolgt die pilothafte Entwicklung und Erprobung in den folgenden betrieblichen Anwendungsszenarien zu Social Business:
- Pilotanwendung Weiterbildung & Wissensaustausch,
- Pilotanwendung Partizipation & Innovation,
- Pilotanwendung Ökologie & Arbeitszeit,
- Pilotanwendung Soziale Netzwerke zur Orientierung und Motivation.
News: SB:Digital veröffentlicht neue Studie zum Einsatz sozialer Netzwerke in Unternehmen
Projektpartner sind neben dem InfAI e.V. das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, die B.I.G Social Media GmbH, die CADsys GmbH, die highQ Computerlösungen GmbH sowie die SNTL Publishing GmbH & Co KG.
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird/ wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit” [FKZ 02L15A070, Laufzeit: 01.04.2017 bis 31.03.2020] vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Ansprechpartner am InfAI:
Christian Zinke
Telefon: +49 341 9732358
Mail: zinke@infai.org
Internet: https://sbdigital.infai.org
![Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird/ wurde im Rahmen des Programms „Zukunft der Arbeit” [FKZ 02L15A070, Laufzeit: 01.04.2017 bis 31.03.2020] vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert .](https://infai.org/wp-content/uploads/2017/05/allinOne.jpg)