Vom 20.-23. Mai 2019 fand die 2. Language, Data and Knowledge (LDK) Konferenz an der Universität Leipzig statt. Erneut brachte die Konferenz Forschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen und regte so einen wertvollen, interdisziplinären Austausch im Kontext von Data Science und Sprachdaten an.

Nach der erfolgreichen Veranstaltung mit über 70 Teilnehmenden aus 18 Ländern können alle Interessierten im folgenden Beitrag die Konferenz noch einmal Revue passieren lassen.

Am 21. und 22. Mai erfolgte die Hauptkonferenz im Paulinum der Universität. Die Auftaktpräsentation bot Prof. Christiane Fellbaum von der Princeton Universität zum Thema „Mapping the Lexicons of Signs and Words“. Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf der Kartierung von WordNet und SignStudy, einer Ressource für die amerikanische Gebärdensprache. Am Nachmittag hielt Prof. Eduard Werner von der Universität Leipzig einen bereichernden Vortrag über „Die sorbischen Sprachen“. Er erörterte die Natur der sorbischen Sprachen, ihren historischen Hintergrund und das unglückliche baldige Aussterben des Niedersorbischen durch den Rückgang der Muttersprachlerinnen und -sprachler.

Der erste Tag der Konferenz war außerdem voller spannender Präsentationen zu verschiedenen sprachorientierten Themen. Die Forschenden tauschten sich über sprachliche Vokabulare, Empfehlungen für SPARQL-Abfragen, Rollen- und Referenzgrammatik, Spracherkennung, Entitätserkennung, maschinelle Übersetzung, mit geringen Ressourcen ausgestattete Sprachen, Identifizierung von Metaphern, Ereigniserkennung und verknüpfte Daten im Allgemeinen aus. Der erste Tag endete mit fruchtbaren Diskussionen während der Postersession. Nach dem ersten Konferenztag hatten die LDK-Teilnehmenden die Möglichkeit, während einer Kneipentour Ortsansässige zu treffen und miteinander zu netzwerken.

Der zweite Tag wurde von Prof. Christian Bizer von der Universität Mannheim mit einer Keynote zum Thema „Schema.org Annotations and Web Tables: Underexploited Semantic Nuggets on the Web?“ eröffnet. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über die Forschung zur Wissensgewinnung rund um das umfangreiche Korpus Web Data Commons und über Erkenntnisse, offene Herausforderungen und mögliche Verwertungen dieses Korpus. Danach teilte sich der Tag in vier Sitzungen auf. Die jeweiligen Präsentationen behandelten interessante Themen, die von der Beziehungsklassifizierung über die Verknüpfung von Wörterbüchern und Entitäten bis hin zu Terminologiemodellen, aktuellen Thesauri und Morphologie reichten.

Die Vortragsreihe wurde mit einem Orgelvorspiel von David Timm, dem Universitätsmusikdirektor der Universität Leipzig, beendet. Ihren Abschluss fand die LDK-Konferenz in einem gemeinsamen Abendessen in der Moritzbastei, einem der bekanntesten Kulturzentren in Leipzig.

Begleitende Veranstaltungen

In Zusammenarbeit mit der Language, Data and Knowledge Konferenz wurden außerdem mehrere Nebenveranstaltungen organisiert.

Vom 12.-17. Mai 2019 erfolgte der 3. Summer Datathon im Leibniz-Zentrum für Informatik bei Schloss Dagstuhl in Wadern, Saarland. Die Datathon-Reihe wird seit 2012 organisiert und ist weltweit in ihrer Thematik einzigartig. Das Ziel des Datathons war es, den Teilnehmenden aus Industrie und Wirtschaft praktisches Wissen über Linked Data und deren Anwendung auf Daten natürlicher Sprache zu vermitteln.

Der Workshop Tag am 20. Mai am Mediencampus Villa Ida ermöglichte den Anwesenden die aktive Partizipation an bereichernden Tutorials. Das TRACER Tutorial richtete sich an Interessierte, die mehr über das TRACER-Tool lernen wollten. Dessen Ziel ist es, die Wiederverwendung von Text in einer Vielzahl von Korpora zu entdecken. Im Rahmen des Workshops zu Translation Inference Across Dictionaries (TIAD) wurden Methoden und Techniken zur automatischen Erzeugung neuer zwei- und mehrsprachiger Wörterbücher aus vorhandenen Wörterbüchern untersucht. Außerdem fand das 2. Persönliche Treffen der OntoLex Community Group statt.

Am letzten Tag der LDK-Konferenz, den 23. Mai, traf sich die DBpedia-Community zum 13. DBpedia-Community-Meeting. Die Veranstaltung zog mehr als 60 Teilnehmende an. Dr. Sebastian Hellmann, Geschäftsführer der DBpedia Association, eröffnete den Tag mit einem Überblick über die neuesten Entwicklungen und Erfolge rund um DBpedia, wobei der Schwerpunkt auf den DBpedia-Datenbus-Technologien lag. Die erste Keynote hielt Dr. Peter Haase von Metaphacts mit einer interaktiven Präsentation zu „Linked Data Fun with DBpedia“. Der zweite Hauptredner war Prof. Heiko Paulheim, der Erkenntnisse, Herausforderungen und Ergebnisse seiner Arbeit an der Konstruktion des DBkWiki-Wissensgraphen unter Ausnutzung des DBpedia-Extraktionsframeworks vorstellte. Der Tag gestaltete sich weiter mit der Showcase-Sitzung, der Association Hour und vielen weiteren spannenden Vorträgen rund um NLP und DBpedia. Während des DBpedia Days wurde Christian Jilek für die beste Forschungsarbeit mit dem Thema „Named Entity Recognition für Echtzeitanwendungen“ ausgezeichnet. Jonathan Kobbe gewann den Titel der besten studentischen Arbeit zum Thema „Argumentative Relation Classification“.

Falls Sie den DBpedia Day verpasst haben sollten, finden Sie alle Präsentationen auf der Webseite. Weitere Informationen zur gesamten Language, Data and Knowledeg Konferenz können Sie hier einsehen.

Wir möchten allen Besucherinnen und Besuchern für die Teilnahme danken. Ein großer Dank geht außerdem an das Organisationsteam und alle Beteiligten.