Vernetzte Geräte, wie z. B. Smart-Home-Lösungen, und darauf aufbauende digitale Dienste halten immer mehr Einzug in den Alltag. Auch in der Energiewirtschaft, in der sich Energieversorger zu Energiedienstleistern neu ausrichten, nehmen diese eine zunehmend größere Rolle ein, um Mehrwert für Endkunden zu bieten. Daher befasst sich das im Juli 2018 gestartete Forschungsprojekt SENERGY des Kompetenzzentrums Smart Energy Systems am Institut für Angewandte Informatik e.V. mit der anwendungsorientierten Erforschung einer Plattform zur Entwicklung smarter Energiedienstleistungen.
Smarte Energiedienstleistungen sollen bislang verborgene Energieeinsparpotenziale in Unternehmen und Haushalten offenlegen, Energiekosten senken sowie Zusatznutzen, z. B. in Form von mehr Komfort im Alltag, für Endkunden bieten und sich dabei den jeweiligen Nutzerbedürfnissen anpassen. Hierfür stellen vernetzte Sensoren, die Umgebungsdaten erfassen, sowie Aktoren zur Ausführung von Aktionen (z. B. Regelung der Heizung) die Grundlage dar. Doch wie lässt sich die Entwicklung darauf aufbauender Dienste softwaretechnisch unterstützen und damit insbesondere für kleine und mittlere Energieunternehmen (KMU) vereinfachen? Mit dieser Fragestellung befasst sich das EU-geförderte Projekt „Erforschung, Konzeption und Entwicklung einer offenen Plattform für wissensbasierte Smart Energy Services“ (SENERGY).
„Mit der Plattform soll der gesamte Prozess von der Sensordatenintegration über die Datenanalyse bis hin zu automatisierten Aktionen auf Grundlage gewonnener Informationen mit entsprechenden Softwarewerkzeugen unterstützt werden.“, so Robert Wehlitz, Projektleiter von SENERGY. Dabei wird es z. B. möglich sein, intelligente Geräte („Internet der Dinge“) zu nutzen, große Energiedatenmengen („Big Data“) zu verarbeiten und Dienste für vorausschauende Analysen (z. B. Prognosen zum zukünftigen Energieverbrauch) auf Basis maschineller Lernverfahren zu entwickeln und auf der Plattform anzubieten. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Bereitstellung von digitalen Diensten in Anwendernähe dar. Dies bedeutet, dass erfasste Daten nicht zwangsweise für die Verarbeitung in die Cloud übertragen werden müssen, sondern beim Nutzer verbleiben, wodurch Datenschutzaspekte besondere Berücksichtigung finden.
Die offene SENERGY-Plattform ermöglicht es KMU zukünftig, innovative Geschäftsmodelle und smarte Dienstleistungen für die Energiewirtschaft kostengünstig zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund steht das Projekt als weiteres Beispiel dafür, wie in Sachsen innovative digitale Technologien konkret zur Anwendung geführt werden.
Projektleiter: Robert Wehlitz
Projektträger: SAB
Projektlaufzeit: 01.07.2018 – 30.06.2020
Antragsnummer: 100338771
Das Forschungsvorhaben wird finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen (Sächsische Aufbaubank – SAB)
Projektkontakt am InfAI e.V.
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