Am 7.-8. Juli fand in München der Halbzeitworkshop des KIRESys-Projekts statt. Dies war – Corona bedingt – nach 18 Monaten zugleich die erste persönliche Begegnung der beteiligten Projektteams des Instituts für Angewandte Informatik (InfAI) e.V. (Leipzig) und von CELUS (München).

Im Projekt KIRESys entwickeln CELUS und InfAI gemeinsam eine Verarbeitungspipeline für digitale technische Dokumente. Diese soll es ermöglichen, Kenndaten, Beschreibungen und Abbildungen zu elektronischen Bauteilen aus sehr großen, heterogenen Mengen von Datenblättern auszulesen. Ziel des Vorhabens ist es, das teils redundante Anlegen und die manuelle Pflege von Bauteildatenbanken entlang der Wertschöpfungskette in der Elektronikentwicklung wesentlich stärker zu automatisieren, um somit bei allen Beteiligten Zeit und Ressourcen gewinnen zu können. Weiterhin sind umfassend erschlossene, volldigitale Bauteilbibliotheken eine entscheidende Voraussetzung, um den Designprozess elektronischer Systeme mit Hilfe künstlicher Intelligenz zu beschleunigen und effizienter zu gestalten – hier liegt das Hauptgeschäftsfeld des Praxispartners CELUS. Das InfAI bringt seine umfangreichen, auch in anderen Projekten erprobten Kompetenzen zur Dokumentenanalyse und -verarbeitung ein und entwickelt diese im Projektkontext weiter.

Am ersten Tag des Projektworkshops wurden die bisher erzielten Ergebnisse aus den Arbeitspaketen rekapituliert, so etwa zum Erkennen und Klassifizieren von Abbildungen in Datenblättern oder zum Erkennen und Extrahieren von Kenndaten aus höchst unterschiedlich aufgebauten Tabellen – mit Hilfe neuronaler Netze in Kombination mit „klassischen“ und innovativen Verfahren der Bildverarbeitung und der Dokumentenanalyse. Weiterhin auf der Agenda stand ein Einblick in die von CELUS neu geschaffenen Plattformprodukte für die Elektronikentwicklung: Orbit und Supernova. Tag zwei widmete sich den Projektmeilensteinen im laufenden Jahr und bot Zeit zur Konkretisierung der Planungen für die kommenden Wochen und Monate.

Zwischendrin blieb noch die ein oder andere Minute für eine Runde Tischtennis in den neuen Büros von CELUS im Herzen von München, sowie für das Gratulieren zur kürzlich mit 25 Millionen Euro erfolgreich abgeschlossenen Serie-A-Finanzierungsrunde für CELUS (Interview mit Tobias Pohl, Founder und CEO von CELUS zum Thema im Startup Insider Podcast). Mit einem frisch gefüllten Produktbacklog, fokussierten Forschungsfragen und dem ein oder anderen Satzgewinn startet das KIRESys-Team in Leipzig und München nun in die zweite Projekthalbzeit.

Das KIRESys-Team trifft sich in München: André Alcalde (CELUS: CPO & Co-Founder), Frank Binder (InfAI), Julian Balling (InfAI), Lymperis Perakis (CELUS) (vlnr.)

KIRESys-Team des InfAI zu Gastin München: Frank Binder und Julian Balling